Cloud. Was bedeutet das?

Cloud – ein weiter Begriff, doch was bedeutet die Cloud eigentlich. Wandern meine Daten wirklich in den Himmel? Hat es die Technik geschafft im schlechten Wetter Daten zu speichern oder ist das alles Unfug? Hier wird erklärt, was der Spezialist unter Cloud versteht.

Grundlagen

Cloud bezeichnet man eine Infrastruktur (Rechenzentrum), welche mit anderen Teilnehmer*innen/Kund*innen geteilt wird. Das bedeutet mehrere Kund*innen laufen im selben Rechenzentrum oder sogar auf demselben Gerät. Mit der Virtualisierung von Betriebssystemen wurde dies möglich. Somit konnten plötzlich auf einem Gerät, mehrere Betriebssysteme laufen.

Das kann man sich so vorstellen. Man kauft sich einen Computer und kann gleichzeitig auf 2 verschiedenen Betriebssystemen arbeiten. Zum Beispiel ein Apple iMac mit macOS und ein virtuelles Windows 11. Somit kann man zum einen Apple-spezifische Programme ausführen und nebenbei noch eines (od. mehrere), dass nur auf Windows läuft. Diese Möglichkeit hat man mit den Servern auch. Somit kann man parallel auf demselben Gerät auch gleich mehrere Windows- oder Linux-Server laufen lassen.

Beispiele für solche Virtualisierungsplattformen sind Microsoft Hyper-V, VMware vSphere oder Citrix XenServer.

Everything as a Service (XaaS)

Die Cloud ist vielschichtig. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Ebenen.

Infrastructure as a Service

Die simple Miete von Hardware nennt man Infrastructure as a Service (IaaS). Das bedeutet man mietet Ressourcen, wie CPU, RAM und Storage. Je nach Geschwindigkeit unterscheidet sich auch der Preis. Als Endkunde ist man frei, was auf diesen Ressourcen läuft. Ob es ein Windows- oder Linux-Server ist oder eine Firewall-Appliance, hier entscheidet jeder für sich.

Platform as a Service

Die nächste Ebene ist die Platform as a Service (PaaS) hier mietet man fix vorbereitete Betriebssysteme auch Plattformen genannt. Meist inkludiert sind somit auch die entstehenden Lizenzkosten für die gewünschte Plattform. Ein gängiges Beispiel ist ein SQL-Server in den Azure Rechenzentren.

Software as a Service

Die letzte Ebene ist die Software as a Service (SaaS). Hier werden ganze Softwares im «pay as you go»-Prinzip vermietet. Ein sehr gängiges Beispiel sind die bekannten Clouds wie Google Drive, OneDrive oder iCloud. Diese gelten als SaaS. Als Endkunde sieht man «nur» noch die Software, welche Infrastruktur oder Betriebssystem dahinter laufen ist Sache des Cloudanbieters.

Die nächste Pyramide veranschaulicht das Ganze etwas.

Cloud-XaaS (Everything as a Service)

Wo liegt der Unterschied?

Was unterscheidet nun die verschiedenen Ebenen? Nichts anderes als die Wartung und Support, die man als Kunde übernehmen muss. Das bedeutet der Ersatz und Unterhalt bei Defekten, Ausfällen oder dergleichen.
Bei IaaS ist man ab der Stufe OS (Betriebssystem) für die Wartung und Support verantwortlich und bei SaaS sind sämtliche Aufgaben vom Anbieter übernommen. Natürlich steigt auch der Preis mit der nächsten Ebene.

XaaS – Wer ist zuständig?

Sicherheit

Sicherheit ist ein wichtiger Punkt, wenn es darum geht seine Daten in einem Partner-Rechenzentrum zu verwalten. Im Rechenzentrum werden die einzelnen Kunden mit sogenannten virtuellen Rechenzentren (vDC -> virtual Datacenter) voneinander getrennt. Hier redet man von einer logischen Trennung der Infrastruktur. Dies verhindert das Kunde X auf das vDC von Kunde Y kommt. Für den Cloud-Partner ist somit die Unterscheidung auch einfacher. Der Zugriff in das läuft entweder über ein VPN-Tunnel (Virtual Private Network) oder MPLS-VPN (Multiprotocol Label Switching). Mit dieser Technologie wird zusätzlich sichergestellt, dass der Datenverkehr zwischen Cloud und Endgerät verschlüsselt und sicher bleibt.

Beispiele im Alltag

Wo wird die Cloud bereits verwendet, ohne dass man ihr Cloud sagt? Eigentlich ist die Cloud aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken. Wenn man eine Website aufruft, einen Post auf einem Social Media macht oder ganz einfach ein Mail verfasst. Bei all diesen Punkten kommt man in den meisten Fällen mit einer Cloud in Berührung. Es gibt natürlich Ausnahmen, jedoch sind das heutzutage nur noch sehr wenige. Alle kennen die Dropbox ein gutes Beispiel für SaaS, jedoch ist es auch eine Cloud, wenn man die Mails nicht selber «hostet», sondern auch da auf einen Partner setzt.

Fazit

Beim Aussuchen seines Cloud-Partner ist Vertrauen ein wichtiges Anliegen. Geschäftskritische Daten möchte man nicht einfach jedem anvertrauen. Es gibt Cloud-Anbieter, welche strikt nach dem Schweizer Datenschutz handeln, diese sind auf jeden Fall zu bevorzugen. Persönlich bin ich der Meinung, dass ich meine Daten in der Schweiz behalten möchte, jedoch ist das im Ermessen jedes Einzelnen. Auch die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung), welche 2018 europaweit eingeführt wurde, ist ein guter Anhaltspunkt. Firmen, welche im europäischen Raum wirtschaften, sind dazu verpflichtet diese einzuhalten. Steht also ein Rechenzentrum in diesem Raum, so ist die DSGVO Pflicht.

Als Beispiel: Bei Microsoft kann der/die Globale Administrator*in nachschauen, wo die Geschäftsdaten gespeichert werden, da gilt auch das Prinzip «Data at Rest».

Beim Aussuchen des Cloudanbieters ist auch das Tier-Level des Rechenzentrums massgebend. Dazu in einem anderen Blog-Post mehr.

Ein Vergleich zwischen On-Premise und Cloud lohnt sich auf jeden Fall. In einem anderen Blog-Post stelle ich dir einen solchen Vergleich zusammen.